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GNSS
(Globale Navigationssatellitensysteme)

Was ist GNSS und wie funktioniert es?

GNSS steht für "Globale Navigationssatellitensysteme", ein Überbegriff für Systeme, die mithilfe von Satelliten globale Positions- und Zeitinformationen bereitstellen. Es nutzt eine Konstellation von Satelliten, die Signale aussenden, welche von GNSS-Empfängern auf der Erde aufgenommen werden. Diese Empfänger berechnen ihre genaue Position (Länge, Breite und Höhe) durch die Analyse der Signale von mindestens vier Satelliten. Die Technologie basiert auf der genauen Messung der Zeit, die jedes Signal vom Satelliten zum Empfänger braucht.
 

Welche GNSS-Systeme gibt es?

Es gibt mehrere GNSS-Systeme, die global oder regional betrieben werden. Zu den wichtigsten gehören:

  • GPS (Global Positioning System): Von den USA betrieben, war es das erste und ist das bekannteste System.

  • GLONASS (Globales Navigations-Satellitensystem): Von Russland betrieben, ähnlich wie GPS.

  • Galileo: Ein von der Europäischen Union betriebenes System, das für höhere Genauigkeit und Zuverlässigkeit entwickelt wurde.

  • Beidou: Ein chinesisches Satellitennavigationssystem, das globalen Service bietet. Jedes System hat seine eigene Satellitenkonstellation und funktioniert unabhängig, aber viele moderne GNSS-Empfänger können Signale von mehr als einem System nutzen, um die Genauigkeit und Zuverlässigkeit zu erhöhen.
     

Wie genau ist GNSS und was beeinflusst die Genauigkeit?

Die Genauigkeit von GNSS kann je nach System und Bedingungen variieren. Unter idealen Bedingungen kann die Positionsgenauigkeit innerhalb weniger Meter liegen. Verschiedene Faktoren können jedoch die Genauigkeit beeinflussen:

  • Atmosphärische Bedingungen: Die Signale können durch die Ionosphäre und Troposphäre verzögert werden.

  • Satellitenkonstellation: Die Position und Anzahl der sichtbaren Satelliten beeinflussen die Genauigkeit.

  • Mehrwegeffekte: Signale können von Gebäuden oder anderen Oberflächen reflektiert werden, was zu Ungenauigkeiten führt.

  • Empfängerqualität: Die Qualität und Konfiguration des GNSS-Empfängers spielen eine große Rolle.

  • Signalstörungen: Natürliche und künstliche Störquellen können die Signalqualität beeinträchtigen. In manchen Anwendungen wird die Genauigkeit durch Techniken wie Differential-GNSS (DGPS) oder Echtzeit-Kinematik (RTK) verbessert, die Korrekturdaten von zusätzlichen Referenzstationen nutzen.

RTK Korrekturdaten

Grundlagen von RTK und GNSS

GNSS-Systeme, wie GPS, GLONASS, Galileo oder Beidou, bieten Positionsdaten, die auf den Signalen basieren, die von Satelliten zu einem GNSS-Empfänger gesendet werden. Diese Systeme sind für viele Anwendungen ausreichend genau, jedoch kann die Genauigkeit durch verschiedene Faktoren wie atmosphärische Störungen, Satellitenbahnen und Mehrwegeeffekte beeinträchtigt werden.

RTK ist eine Technik zur Verbesserung der Positionsdaten von GNSS-Empfängern. Es verwendet die Phasenmessung des Trägersignals (eine komplexere und genauere Methode als die übliche C/A-Code-Messung) und erreicht eine Genauigkeit im Zentimeterbereich.
 

Funktion eines RTK-Netzwerks

  1. Referenzstationen: Ein RTK-Netzwerk besteht aus mehreren festen GNSS-Referenzstationen, die über ein bestimmtes Gebiet verteilt sind. Diese Stationen kennen ihre genaue Position und empfangen kontinuierlich GNSS-Signale.

  2. Fehlerkorrektur: Die Referenzstationen vergleichen die empfangenen GNSS-Signale mit ihren bekannten Positionen. Sie berechnen Korrekturdaten, um die Effekte von Signalverzögerungen durch die Atmosphäre, Satellitenpositionierungsfehler und andere Ungenauigkeiten zu minimieren.

  3. Übertragung der Korrekturdaten: Diese Korrekturdaten werden in Echtzeit an mobile GNSS-Empfänger (z.B. in Vermessungsgeräten) übermittelt. Die Übertragung kann über verschiedene Kommunikationsmittel erfolgen, einschließlich Funk, Mobilfunknetze oder Internet.

  4. Verbesserte Genauigkeit: Der mobile GNSS-Empfänger, der in Echtzeit mit den Korrekturdaten versorgt wird, kann seine Position mit einer viel höheren Genauigkeit bestimmen, typischerweise im Zentimeterbereich. Dies ist entscheidend für Anwendungen, bei denen Präzision von größter Bedeutung ist, wie in der Landvermessung, im Bauwesen, in der Landwirtschaft und anderen Bereichen.
     

Vorteile von RTK-Netzwerken

  • Hohe Genauigkeit: RTK ermöglicht eine erheblich höhere Genauigkeit als herkömmliche GNSS-Methoden.

  • Echtzeit-Daten: Die Positionsbestimmung und Korrekturen erfolgen in Echtzeit, was für zeitkritische Anwendungen wichtig ist.

  • Weite Abdeckung: Durch die Vernetzung mehrerer Referenzstationen kann ein großes Gebiet abgedeckt werden.

  • Flexibilität: RTK-Netzwerke können mit verschiedenen GNSS-Systemen kompatibel sein, wodurch die Flexibilität und Zuverlässigkeit erhöht wird.

GIS (Geoinformationssystem)

Was ist ein GIS und wofür wird es verwendet?

Ein Geoinformationssystem (GIS) ist eine Technologie, die zur Erfassung, Verwaltung, Analyse und Darstellung geographischer Daten verwendet wird. Es ermöglicht Nutzern, Daten mit räumlichem Bezug zu verstehen und zu interpretieren, um Muster, Beziehungen und Situationen besser zu erkennen. GIS wird in einer Vielzahl von Bereichen eingesetzt, darunter:

  • Stadtplanung und -verwaltung: Zur Planung von Infrastrukturprojekten, Verkehrsmanagement und Katastrophenschutz.

  • Umweltmanagement: Für die Überwachung von Umweltveränderungen, Ressourcenmanagement und Nachhaltigkeitsstudien.

  • Land- und Forstwirtschaft: Zur Überwachung von Kulturflächen, Schädlingsbekämpfung und Ertragsanalyse.

  • Logistik und Transport: Für Routenplanung, Flottenmanagement und Optimierung von Lieferketten.

  • Öffentliche Sicherheit: Einsatz bei Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten für Notfallreaktion und -planung.

Mobile Datenerfassung

Was versteht man unter mobiler Datenerfassung und wie wird sie eingesetzt?

Mobile Datenerfassung bezieht sich auf die Nutzung von tragbaren Geräten zur Sammlung und Übertragung von Daten in Echtzeit aus dem Feld. Diese Technik ermöglicht eine effiziente und genaue Erfassung von Informationen direkt am Ort des Geschehens. Sie wird in verschiedenen Branchen eingesetzt, beispielsweise:

  • In der Landwirtschaft: Zur Erfassung von Informationen über Ernten, Bodenbedingungen und Viehbestand.

  • Im Bauwesen: Für die Erfassung von Fortschritten auf Baustellen, Ressourcenverwaltung und Sicherheitsinspektionen.

  • In der Logistik: Zur Verfolgung von Lagerbeständen, Sendungen und zur Routenoptimierung.

  • Im Gesundheitswesen: Für Patientendaten, Medikamentenverfolgung und Gesundheitsüberwachung.

  • Im Umweltmanagement: Zur Überwachung von Umweltbedingungen, Tierbeobachtungen und Sammlung von Wetterdaten.

Die mobile Datenerfassung ermöglicht eine schnellere Entscheidungsfindung, verbesserte Genauigkeit und Effizienz bei der Datensammlung.
 

Welche Geräte und Technologien werden für die mobile Datenerfassung verwendet?

Für die mobile Datenerfassung werden verschiedene Geräte und Technologien eingesetzt, darunter:

  • Smartphones und Tablets: Mit GPS-Funktion und verschiedenen Apps zur Datenerfassung und -bearbeitung.

  • Spezialisierte Handheld-GPS-Geräte: Für präzise Standortbestimmung in Bereichen wie Vermessung und Kartierung.

  • Leitungsortungs-Sensoren: Für die Erfassung unterirdischer Leitungen gibt es spezielle Sensoren

  • Drohnen: Für Luftbildaufnahmen und die Erfassung von Geodaten in schwer zugänglichen Gebieten.

Diese Geräte können mit verschiedenen Softwareanwendungen ausgestattet sein, die auf die spezifischen Anforderungen der jeweiligen Branche zugeschnitten sind.
 

Wie kann man die Genauigkeit der mobilen Datenerfassung verbessern?

Die Genauigkeit der mobilen Datenerfassung ist für viele Anwendungen entscheidend. Hier sind einige Tipps zur Verbesserung der Genauigkeit:

  • Einsatz externer GNSS-Empfänger: Diese Geräte bieten oft eine höhere Genauigkeit als die in Smartphones oder Tablets integrierten GNSS-Module.

  • Verwendung spezialisierter Software: Software, die für spezifische Datenerfassungsaufgaben entwickelt wurde, kann die Genauigkeit und Effizienz verbessern.

  • Schulung der Benutzer: Die korrekte Handhabung der Geräte durch geschultes Personal kann die Datengenauigkeit erheblich verbessern.

  • Verwendung von Datenkorrekturdiensten: Dienste wie DGPS (Differential GPS) können die Genauigkeit von GNSS-Daten verbessern.

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