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Neigungsausgleich beim GNSS – was bringt es wirklich?

Wer mit einem GNSS-Empfänger arbeitet, kennt die Herausforderung: Den Lotstab exakt senkrecht zu halten, damit die Messung auch wirklich stimmt.


Doch was passiert, wenn der Stab nur leicht schräg steht?

Schon bei 2° Neigung verschiebt sich die GNSS-Position bei 2 m Stablänge um über 7 cm. Bei 5° sind es fast 17 cm – rein horizontal.


Und das passiert schneller, als man denkt. Denn viele verlassen sich dabei auf die Dosenlibelle des Lotstabs.

Diese kleinen Libellen sind aber oft nicht exakt kalibriert – etwa durch Stöße beim Transport, Materialermüdung oder einfach durch eine ungenaue Montage.

Das bedeutet: Selbst wenn die Blase “passt”, kann der Stab trotzdem schräg stehen… mit entsprechendem Einfluss auf die gemessene Position.


Moderne GNSS-Systeme wie der Leica FLX100 plus mit automatischem Tilt-Ausgleich lösen dieses Problem:

Die Neigung wird präzise erkannt und die Position automatisch korrigiert – auch bei geneigtem Stab bleibt die Messgenauigkeit erhalten.



Das bringt nicht nur präzisere Ergebnisse, sondern macht die Arbeit im Gelände auch sicherer, flexibler und schneller. Besonders dort, wo ein sauberer Stand einfach nicht möglich ist.


Doch was bringt das konkret in der Praxis?


  1. Effizienter arbeiten

Keine Justierung des Lotstabes mehr. Einfach messen, speichern, weiter.

Dank integriertem Tilt Ausgleich entfällt das mühsame Einpendeln mit der Dosenlibelle. So arbeitet man schneller, reduziert Messfehler und bleibt auch in komplexem Gelände im Fluss. Besonders wertvoll, wenn viele Punkte in kurzer Zeit aufgenommen werden müssen.


  1. Zugänglichkeit erhöhen

Messen an Mauern, Gebäudeecken oder Gräben. Auch dort, wo herkömmliche Methoden an ihre Grenzen stoßen. Mit geneigtem Stab lassen sich schwer zugängliche Punkte präzise erfassen. Hindernisse wie Zäune, Büsche oder bauliche Engstellen stellen kein Problem mehr dar. Die Flexibilität beim Anpeilen erhöht die Erfassungsquote deutlich.


  1. Mehr Sicherheit im Feld

Leitungspunkte auf der Straße lassen sich mit Abstand und ohne Risiko erfassen.

Statt sich direkt in den Gefahrenbereich zu begeben, kann man den Punkt aus sicherer Entfernung einmessen. Der Neigungssensor übernimmt die Korrektur. Das erhöht die Sicherheit bei Arbeiten an Straßen, Schienen oder Industrieanlagen erheblich.


  1. Einfachere Absteckung

Die Software zeigt sofort, wie man sich bewegen muss. Kein mühsames ins Lot bringen.

Die visuelle Navigation wird durch den Tilt Sensor ergänzt. Man sieht in Echtzeit, wie der Stab geneigt werden muss, um genau über dem Sollpunkt zu stehen. Das beschleunigt Absteckungen und reduziert Wiederholungen.


  1. Objektkanten sauber erfassen

Eckpunkte von Verteilerkästen oder Masten lassen sich präzise und schnell erfassen. Ganz ohne akrobatische Einlagen. Selbst wenn direktes Lotstellen nicht möglich ist, kann man den Antennenmittelpunkt mithilfe der Neigungskorrektur exakt auf den Messpunkt projizieren. Das spart Zeit und sorgt für saubere Dokumentation bis ins Detail.



Fazit:

Der Neigungsausgleich ist kein „nice to have“, sondern ein echter Produktivitäts Booster. Wer einmal damit gearbeitet hat, will nicht mehr zurück. Er reduziert Stress bei der Punktaufnahme, verbessert die Datenqualität und ermöglicht Messungen, die vorher schlicht nicht möglich waren. Gerade in anspruchsvollen Umgebungen macht er den entscheidenden Unterschied zwischen improvisieren und professionell arbeiten.


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