Was kostet eine GNSS Antenne?
- Martin Trimmel

- 10. Nov.
- 2 Min. Lesezeit
GNSS Antennen oder -Empfänger gibt es heute in allen Preisklassen – von günstigen Geräten um wenige Hundert Euro bis zu professionellen Systemen im fünfstelligen Bereich. Doch worin unterscheiden sich diese Lösungen eigentlich? Und für wen lohnt sich welche Investition?
Einsatzbereich entscheidet über den Preis
Ein GNSS-Empfänger ist immer nur so gut wie seine Aufgabe. Gemeinden, Leitungsbetreiber oder Tiefbauunternehmen haben andere Anforderungen als Freizeit- oder Gelegenheitsanwender.
Wer regelmäßig Punkte im Zentimeterbereich erfassen muss – etwa Leitungen, Schächte oder Hydranten – braucht ein Gerät, das schnell, stabil und verlässlich arbeitet.
Günstige Geräte: Verlockend, aber mit Einschränkungen
Im unteren Preissegment (etwa 2.000 bis 3.000 €) finden sich zahlreiche kompakte GNSS-Empfänger, die auf den ersten Blick beachtliche Spezifikationen versprechen. Oft werden Genauigkeiten im Dezimeter- oder gar Zentimeterbereich angegeben – in der Praxis sind diese Werte aber meist zu optimistisch.
Solche Geräte eignen sich für einfache Orientierung, Dokumentation im Gelände oder grobe Vermessungen. Bei wiederkehrenden Einsätzen oder anspruchsvollen Projekten zeigen sich jedoch Schwächen:
Unstabile Verbindung oder langsame Fixzeiten bei RTK-Korrekturen
Schwankende Genauigkeit bei wechselnden Bedingungen
Begrenzte Kompatibilität zu professioneller GIS-Software
Kaum Support, eingeschränkte Garantie oder keine Ersatzgeräte
Fehlende Ansprechpartner bei Problemen
Kurz gesagt: Für gelegentliche Anwendungen ausreichend – für professionelle Datenerfassung auf Dauer unpraktisch.
Das Mittelfeld: Der beste Kompromiss für den Alltag
In der mittleren Preisklasse (etwa 5.000 – 8.000 €) liegen die Geräte, die für Gemeinden und Unternehmen meist den besten Kompromiss bieten. Sie kombinieren hohe Zuverlässigkeit mit praxistauglicher Genauigkeit, robustem Aufbau und direkter Unterstützung durch Hersteller oder Vertriebspartner.
Wichtige Merkmale in diesem Segment:
Zuverlässige RTK-Positionierung: schnelle Fixzeiten und stabile Ergebnisse auch bei teilweiser Abschattung
Echte Genauigkeitsangaben: Herstellerwerte entsprechen realen Feldbedingungen
Tilt-Kompensation: ermöglicht präzise Messungen auch bei geneigtem Stab – ohne langes Ausrichten
Software-Integration: direkte Anbindung an mobile GIS-Apps wie Zeno Mobile One oder Mergin Maps
Service und Updates: Ersatzteile, Reparaturservice und kompetente Ansprechpartner
Gerade bei regelmäßiger Nutzung zahlen sich diese Faktoren schnell aus – weniger Unterbrechungen, weniger Nacharbeit, mehr Produktivität.
High-End-Empfänger: Für Spezialanwendungen
Geräte im oberen Preissegment (ab etwa 10.000 €) bieten zusätzliche Features wie Multi-Konstellations-Tracking und noch mehr Zuverlässigkeit. Sie sind für hochpräzise Vermessungen oder regelmäßige Anwendungen gedacht, wo Zeit und Zuverlässigkeit im Vordergrund stehen.
Für den gelegentliche Anwendungen sind solche Systeme oft nicht zwingend notwendig, können aber bei komplexen Projekten enorme Vorteile bringen.
Fazit: Qualität zahlt sich aus
Beim GNSS-Empfänger sollte der Preis nie isoliert betrachtet werden.
Wichtiger ist, wie zuverlässig, genau und stabil das Gerät im täglichen Einsatz arbeitet – und ob Service, Garantie und Software langfristig gesichert sind.
Für Gemeinden und Leitungsbetreiber empfiehlt sich daher meist ein Gerät der mittleren Preisklasse: präzise genug für anspruchsvolle Aufgaben, robust für den Dauereinsatz und mit kompetentem Support im Hintergrund.
Dienstleister im Tiefbau oder Unternehmen mit regelmäßigen Vermessungsaufgaben hingegen setzen in der Regel auf High-End-Geräte, um auch unter schwierigen Bedingungen oder bei besonders engen Toleranzen zuverlässig arbeiten zu können. Hier zählt absolute Präzision und Stabilität ohne Kompromisse.
Ihr Ansprechpartner:

Martin Trimmel
+43 664 9266 202




