Haben Sie sich schon einmal gefragt, was den Unterschied zwischen hochwertigen und einfacheren GNSS-Empfängern ausmacht und warum manche Antennen auch in schwierigen Gebieten präzise Positionen ermöglichen? GNSS-Empfänger mit RTK (Real-Time Kinematic) liefern hochgenaue Daten – doch warum kann die angezeigte Genauigkeit manchmal trügen? Und worauf sollte man wirklich achten?

RTK Fix vs. RTK Float – Was ist der Unterschied?
RTK arbeitet mit Korrekturdaten, die von einer Basisstation oder einem Netzwerk gesendet werden. Dadurch werden systematische Fehler wie ionosphärische Störungen oder Satellitenorbitfehler ausgeglichen.
RTK Fix bedeutet, dass der Empfänger eine stabile und hochgenaue Lösung mit einer Abweichung im Bereich von 1–2 cm erreicht hat.
RTK Float bedeutet, dass die Lösung noch nicht vollständig konvergiert ist. Hier können die Abweichungen einige Dezimeter betragen, oft bis zu 50 cm oder mehr.
Warum die Genauigkeitsanzeige nicht immer zuverlässig ist:
GNSS-Empfänger zeigen eine numerische Genauigkeit (z. B. „2 cm“) an, die auf internen Algorithmen basiert. Doch diese Werte sind gerade bei einfachen GNSS Empfängern oft optimistisch:
Unterschätzte Fehlerquellen
Faktoren wie Abschattung durch Gebäude, Mehrwegeeffekte oder atmosphärische Störungen werden nicht immer korrekt berücksichtigt. Die Genauigkeit kann schlechter sein als angezeigt.
Schwankungen in der Konvergenzzeit
Selbst wenn der Empfänger kurzzeitig „RTK Fix“ anzeigt, kann die Lösung instabil sein, insbesondere bei schlechten Empfangsbedingungen. Ein plötzlicher Wechsel zu „RTK Float“ kann zu unbemerkten Ungenauigkeiten führen.
Herstellerabhängige Berechnungen
Produkte namhafter Hersteller liefern in der Regel stabile und realistische Genauigkeitsangaben, da sie hochwertige Algorithmen und Korrekturmodelle verwenden. Einfache GNSS-Empfänger hingegen neigen dazu, die Genauigkeit optimistischer zu berechnen und niedrigere Fehlerwerte anzuzeigen, als tatsächlich erreicht werden. Dies kann zu Fehleinschätzungen führen, wenn die angezeigte Genauigkeit nicht mit der realen Positionsgenauigkeit übereinstimmt.
Wie kann man zuverlässige Daten sicherstellen?
Fix-Status genau prüfen: Nur „RTK Fix“ garantiert zentimetergenaue Messungen.
Software-Einstellungen anpassen: Viele GNSS-Apps bieten die Möglichkeit, Warnhinweise oder Sperren zu aktivieren, wenn keine RTK Fix-Position vorliegt. So wird vermieden, dass versehentlich ungenaue Daten erfasst werden.
Qualitätsparameter auswerten: Werte wie PDOP, Anzahl der Satelliten und Korrekturdatenstatus im Blick behalten.
Eigenen Plausibilitätscheck durchführen: Vergleichsmessungen oder redundante Messungen helfen, Fehler zu erkennen.
Fazit
Die Genauigkeitsanzeige eines GNSS-Empfängers kann trügen. Entscheidend ist nicht der angezeigte Zentimeterwert, sondern der tsächliche RTK-Status. Eine bewusste Interpretation der Messwerte ist essenziell, um verlässliche Geodaten zu erfassen. Wer auf eine stabile RTK Fix-Lösung achtet und ein optimal eingestelltes Setup nutzt, vermeidet Ungenauigkeiten in der Praxis.
Qualitätsprodukte namhafter Hersteller können dank optimierter Algorithmen und hochwertiger Antennentechnik auch unter schwierigen Bedingungen eine RTK Fix-Lösung stabiler halten. Einfache GNSS-Empfänger hingegen verlieren in anspruchsvollen Umgebungen schneller das Fix-Signal und zeigen dennoch oft zu optimistische Genauigkeitswerte an.
Mit unserer Expertise bei mobileGIS unterstützen wir Sie nicht nur bei der Wahl des passenden GNSS-Equipments, sondern auch bei der optimalen Konfiguration Ihrer Applikationen. So stellen wir sicher, dass präzise Positionsdaten erfasst und alle relevanten Metadaten zur Dokumentation gespeichert werden – für eine verlässliche und hochwertige GIS-Datenerfassung.